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LE11: Stadtplanung mit Kindern und Jugendlichen

In dieser Lerneinheit öffnen wir die Tür zum Feld der Stadtplanung. Der Fokus der Betrachtungen liegt dabei insbesondere auf den Potenzialen, Möglichkeiten und Formen der Beteiligung bzw. Einbindung von Kindern und Jugendlichen in Stadtplanungsprozesse auf Stadteil- und Quartiersebene.

Inhalte der Lerneinheit

  • Rolle und Potenziale von Kindern und Jugendlichen in der Stadtplanung
  • Forschungsfelder und Modellvorhaben zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Prozessen der Stadtplanung u. -gestaltung im Programm ExWoSt des BBSR
  • Ziele, Inhalte und Ergebnisse des Projekts „Stadt-Checker“ (2014-2016). Indikatoren einer kinder- und jugendgerechten Stadtentwicklung.

Voraussetzungen für die Lerneinheit

  • Lesebereitschaft und Interesse am Bereich Stadtplanung

Materialien

Lernergebnisse und Kompetenzen

  • Sie können die Rolle und Potenziale von Kindern und Jugendlichen in der Stadtplanung diskutieren.
  • Sie können Kriterien und Indikatoren für eine kinder- und jugendgerechte Stadtentwicklung erläutern.

Stadt-Checker: Kinder- und jugendgerechte Stadtentwicklung

„Decken die Kriterien, nach denen erwachsene Planer Stadtteile neu entwerfen oder bestehende weiterentwickeln, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen an ihr städtisches Umfeld ausreichend ab? Und wie kann man das überhaupt herausfinden? Welche Fragen sollte Stadtplanung stellen, um die Stadt mit den Augen der Jugendlichen sehen zu können?“ Diesen und weiteren spannenden Fragen widmet sich der „Stadt-Checker“. Fragen, die auch für unser Seminargeschehen relevant sind!

Im Rahmen des Projektes „Stadt-Checker: Indikatoren für eine kinder- und jugendgerechte Stadtentwicklung“ (BMVBS, 2014-2016) wurde ein Kriterienraster entwickelt, das eine Bewertung der Qualität von „Stadt“ und Stadtentwicklung aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen ermöglichen soll. Die Studie geht davon aus, dass Kinder und Jugendliche keine passiven, sondern aktive gesellschaftliche-politische Akteure und Gestalter in der Stadtentwicklung sind, die sich mit ihren gruppenspezifischen Anliegen und Bedürfnissen, Ansprüchen, Werturteilen und Vorschlägen verstärkt in Fragen der Stadtentwicklung einbringen. „Der Stadt-Checker setzt an der Sichtweise und den Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen im städtischen Raum an und erleichtert die niedrigschwellige Beteiligung an Stadtentwicklungsprozessen, deren Ergebnisse dann in formale Entscheidungen einbezogen werden können. Planungsprozesse und städtebauliche Maßnahmen werden auf diese Weise schon frühzeitig von Kindern und Jugendlichen selbst „gegengecheckt“ (BBSR 2018). Das entwickelte Kriterienraster umfasst hierfür insgesamt 42 Indikatoren einer kinder- und jugendgerechten Stadtentwicklung in sechs Kategorien: Allgemein, Draußen sein (Freiraum), Aktiv sein (Kultur und Sport), Zusammen leben (Zusammenleben), Unterwegs sein (Mobilität), Mitgestalten (Mitwirkung).

Mit diesen Kategorien sind die zentralen Themenfelder benannt, die in der Stadtentwicklung mit der Bedeutung und Qualität öffentlicher Räume und ihrer Nutzungsvielfalt aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen verbunden sind. Denn Kinder und Jugendliche haben nicht nur akteursgruppenspezifische Ansprüche und Bedürfnisse an bzw. in der Nutzung und Aneignung des Stadtraums, sondern sie liefern auch notwendiges Expertenwissen für aktuelle und zukünftige Entwicklungsprozesse auf der Quartiers- bis hin zur gesamtstädtischen Ebene. Und dies umfasst nicht nur klassische Themen der Stadtplanung, wie z.B. die gegenwärtige (Um-)Nutzung von öffentlichen (Frei-)Räumen oder die Wohnumfeldgestaltung, sondern auch bislang noch offene Fragen und Probleme der zukünftigen Stadtplanung im Kontext der Digitalisierung und Mediatisierung der Gesellschaft: Stichwort „Smart Cities“.

Basislektüre

  • Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2010): Jugend macht Stadt. Junge Impulse für die Stadtentwicklung. Ein Projekt im Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Internet: Link zur PDF (19.10.2018). ⇒ [Einführung; Jugendliche Lebenswelten; Jugendliche in der Stadt: 9-35]
  • Lehmann, D. und P. Apel (2015): Freiräume für Kinder und Jugendliche. Das Zusammenwirken von Produkt, Prozess und Strategie als mehrdimensionaler Handlungsansatz. Internet: Link zur PDF (19.10.2018). ⇒ [Teil B: Freiräume für Kinder und Jugendliche - theoretische Grundlagen: 18-48]
  • Weiterhin sind alle themenrelevanten Veröffentlichungen des BBSR unter OLAT (Literaturordner LE11) abgelegt, wie z.B. die Dokumentation zum sowie das Produkt „Stadt-Checker“.

Hungry Minds

  • Muri, G. und S. Friedrich (2009): Stadt(t)räume – Alltagsräume? Jugendkulturen zwischen geplanter und gelebter Urbanität. Wiesbaden (VS Verlag für Sozialwissenschaften).
courses/studierende/l/ps-raumsoz/lerneinheit/le11.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/13 16:00 von 127.0.0.1